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5. Kongress des Europäischen
Netzwerks von Psychiatriebetroffenen (ENUSP)
(Ein gemeinsammer Kongress von ENUSP und dem Weltverband von Psychiatriebetroffenen
WNUSP):
"Vernetzung unserer Arbeit für Menschenrechte und Menschenwürde".
17.-21. Juli 2004 in Vejle (Dänemark), Idrætshøjskole
Deklaration von Vejle [1]
verabschiedet von den Mitgliederversammlungen des Europäischen
Netzwerks von Psychiatriebetroffenen und des Weltverbands von Psychiatriebetroffenen
20. Juli 2004
Empfehlungen für ein Miteinander
In all unseren Organisationen sollten wir
-
eine konstruktive, einladende, freundliche und attraktive Atmosphäre
aufbauen, die Meinungen anderer respektieren, nicht über ihr
Wohl entscheiden wollen und uns gegenseitig in der Entwicklung unserer
individuellen und kreativen Fähigkeiten unterstützen
-
die Bedeutung von Transparenz, Regeln und Verantwortlichkeit in finanziellen
Angelegenheiten betonen
-
Minderheiten aktiv integrieren und jede Form von Diskriminierung
bekämpfen, egal ob sie auf Herkunft, Geschlecht, Alter, Behinderung,
finanzieller Situation, Religion oder sexueller Orientierung basiert
-
geduldig miteinander sein, die ganze Person hinter der Diagnose und
den emotionalen und gesundheitlichen Problemen sehen und über
niemanden urteilen
-
sorgfältig bei der Wahl unserer RepräsentantInnen sein,
ihre Erfahrungen berücksichtigen, uns und unsere MitstreiterInnen
vor Überlastung und Verausgabung bewahren, um sie unseren Organisationen
zu erhalten
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die Arbeit all derer anerkennen, die die Behandlung in psychosozialen
Einrichtungen ernsthaft verbessern oder Alternativen zur Psychiatrie
aufbauen wollen, und jedes einseitige Verständnis psychischer
Probleme ablehnen
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ehrenamtliche Arbeit wertschätzen, die Notwendigkeit bezahlter
Arbeit erkennen und angesichts unserer umfangreichen und vielfältigen
Aufgaben nach Verbündeten suchen
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einfordern, dass mit unserer Beteiligung psychosoziale Dienste für
Psychiatriebetroffene geschaffen werden, die ihnen die bürgerlichen
Rechte einer demokratischen Gesellschaft zugestehen.
[1] Die Idee für eine solche Deklaration geht zurück
auf eine Idee
von Kalle Pehe, BPE, Deutschland aus dem Jahr 1999. Kalle Pehe konnte
nicht zur Konferenz kommen, da er zum Zeitpunkt der Konferenz als Lehrer
arbeitete und die Sommerferien 2004 in Nordrhein-Westfalen erst eine Woche
nach Ende der Vejle-Konferenz begannen. TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe
Nr. 1 "Welche ethischen Grundregeln möchten wir für unsere
Selbsthilfebewegung?" (Moderator: Peter
Lehmann, Deutschland), die gemeinsam die Deklaration von Vejle erarbeiteten,
waren Olli Stålström (Finnland), Olga Riabova & Yakov Kostrovsky (beide
aus Russland), Jan Verhaegh (Niederlande), Mari Yamamoto (Japan), Dominique
Laurent (Frankreich), David Bonde Henriksen (Dänemark) und Peter
Lehmann. Mary
Nettle (England) half anschließend, die treffenden englischen
Begriffe zu finden. |